Filigranbeton für die neue Zollbrücke

Zwischen dem 13. und 15.Dezember 2021 wurden auf der neuen Zollbrücke (Bauwerk 02) knapp 100 Filigranbetonplatten verlegt. Die Brücke hat nun eine geschlossene Oberfläche und sieht nicht mehr aus wie ein Gerippe. Diesen Vorgang habe ich wieder mit einem Zeitraffer dokumentiert. Hochtief hat meine Arbeit von 3 Tagen vor Ort und einem halben Tag Schnitt finanziell unterstützt, sodass ich nicht die ganze Zeit nur "für die Ehre" gearbeitet habe.
Für die Zeitraffer wurden alle 4 Sekunden ein Bild aufgenommen, was bei einer Wiedergabe von 25 Bildern je Sekunde einem Beschleunigungsfaktor von 100 entspricht. Für die Endfassung wurde die Abspielgeschwindigkeit nochmals verachtfacht.
Viel Spaß beim Miterleben des Vorgangs, den Zuschauer von der Straße räumlich und zeitlich eigentlich nur erahnen konnten.

Zeitraffer


1200m³ Beton in 14 Stunden für die Pylonbrücke

Ende Oktober wurde die erste Hälfte des Brückenüberbaus der Pylonbrücke im Bereich des Seilrückverankerungsfeldes betoniert. Am 25. November wurden für die zweite Hälfte des Brückenüberbaus etwa 1.200 Kubikmeter Beton zur Baustelle transportiert und eingebaut. Die Betonage begann um 5.00 Uhr und dauerte bis 19.02 Uhr, Zwischen 7:25 Uhr und 19:30 habe ich den Einbau mit 2 Kameras dokumentiert. Betoniert wurde die östliche Hälfte des insgesamt etwa 50 Meter langen Rückverankerungsfeldes zuzüglich eines etwa 15 m langen nach Osten auskragenden Teiles des Massivüberaus. Der durchgehende Betonfluss wurde von drei Mischwerken in Rothensee, Biederitz und Osterweddingen gleichzeitig abgesichert. Ungefähr 15 Fahrmischer sorgen mit insgesamt etwa 150 Lieferungen von jeweils etwa acht Kubikmetern pro Fahrzeug für Nachschub. Abschließend wurde die Oberfläche mit Flügelglättern "gebügelt".

Zeitraffer


Einsetzen der Hauptträger an der neuen Zollbrücke

Am 26. und 27.Mai 2021 wurden die 5 Hauptträger der neuen Zollbrücke eingesetzt. Ich begleitete diesen Vorgang mit zwei Kameras im Zeitrafferbetrieb. Die erste Kamera stand im Yachthafen (Danke Herr Hollenbach!) und die zweite auf der Terrasse des Türmchens auf dem 16-Geschossers Zollstraße 1. Auch hierfür großen Dank an die Magdeburger Gastro Conzept GmbH für die Erlaubnis und an den Hausmeister für seine Unterstützung. Die Kamera im Yachthafen habe ich am zweiten Tag nicht mehr aufgestellt.

Beide Kameras nahmen aller 6 Sekunden ein Bild in 4K-Auflösung (3840x2160 Pixel) auf. Die hohe Auflösung wurde genutzt um den Ausschnitt nachträglich zu korrigieren und trotzdem noch mindestens Full-HD (1920x1080 Pixel) zu veröffentlichen.

Hier gibt es noch einige Fotos zum Thema:
https://adobe.ly/3bYPJQo

Und hier noch einige Off-Topics:
https://adobe.ly/3vpbEIe

Zeitraffer Director's Cut

"Ernst-Reuter-Allee Magdeburg"

sollte eigentlich der Titel für diese Seite werden.
Dabei denkt aber nicht jeder gleich an die derzeit bedeutendsten Magdeburger Baustellen

Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee EÜ ERA oder kurz "City-Tunnel"
Ersatzneubau Strombrückenzug ENB SBZ oder kurz "Verlängerung Strombrücke"

im Verlauf der innerstädtischen Ost-West-Hauptverkehrsader.

Beide Baustellen begleite ich seit einigen Jahren und habe die Befliegungen in einem Beitrag für die VSVI Zeitschrift 2021 zur Baustellenfotografie vorgestellt. In diesem Online-Artikel verwende ich einen ungekürzten Ausschnitt meiner ursprünglichen Endfassung. In der Zeitschrift ist er natürlich gekürzt, damit für viele weitere Beiträge der gebührende Platz bleibt.
Den ungekürzten Artikel und die Zeitschrift kann man hier als PDF herunterladen:

Hier der Artikel:

Die Ernst-Reuter-Allee in Magdeburg

Die ersten Flüge für die Landeshauptstadt Magdeburg über dem Baufeld des City-Tunnels führte ich ab Februar 2018 als Punktflüge aus.

https://www.magdeburg.de/extern/baustellen/MD_City-Tunnel.html

Bis Juli 2018 startete ich am Damaschkeplatz, ab August 2018 auf Wunsch der Bauleitung näher am zentralen Baugeschehen auf der Kreuzung Bahnhofstraße/Ernst-Reuter-Allee. Im Dezember 2018 schmierte der Falcon während Starts auf der Kreuzung ab und zerschellte an der Wand der alten Feuerwache. Eine Analyse des Flugschreibers ergab, dass elektromagnetische Felder den elektronischen Kompass gestört hatten und der Falcon daraufhin die Orientierung verlor. Ich wollte dann dort nicht mehr fliegen und befasste mich mit der Realisierbarkeit von Panoramen aus Streckenfotos aus größerer Höhe. Als potenziellen Partner kannte ich die in Magdeburg am Flugplatz ansässige Firma GeoFly (web.geofly.eu). Diese Firma betreibt Luftbildfotografie auf höchstem technischen Niveau mit großformatigen Sensorsystemen in speziell für den Bildflug ausgebauten Flugzeugen. Die Fotos werden normalerweise photogrammetrisch ausgewertet, d.h. es sind üblicherweise Vermessungsflüge. Aus meiner Sicht sprach nichts dagegen, einfach nur überlappende Luftbilder zu machen, die den relevanten Bereich abbilden. Der Zufall wollte, dass GeoFly in den ersten Januartagen 2019 einen Kalibrierflug über der Stadt durchführte, in dessen Rahmen auch die Ernst-Reuter-Allee mit beflogen werden konnte.

Die Experimente mit den Luftbildern von GeoFly zeigten, dass die Generierung von flachen Panoramen aus Streckenflügen möglich ist, wenn die Naht zwischen benachbarten Fotos auf dem Grund verläuft und erhabene Elemente der Szene einander nicht überlappen. Sowohl die Panoramafunktion von Lightroom als auch die äquivalente Funktion in Photoshop liefern brauchbare Ergebnisse, die aber nicht immer frei von Artefakten sind. Der Workflow ist inzwischen so, dass sowohl gerade als auch ungerade Fotos der Folge sowohl mit Lightroom als auch mit Photoshop separat „gestitcht“ werden und das Ergebnis mit den unauffälligsten Artefakten weiterverwendet wird. Eine echte Herausforderung im Baufeld des Ersatzneubaus Strombrückenzug sind oft die 16-Geschosser an der Mittelstraße. Eine Naht zwischen diesen offensichtlich aus verschiedenen Fotos stammenden Ausschnitten ist nicht zu erkennen, oder?

Parallaxe benachbarter Luftbilder

Die Aufgabe des Stitching-Programmes besteht also darin, übereinstimmende Bereiche in den Fotos zu finden, die möglichst bodennah und damit in benachbarten Fotos parallaxenarm abgebildet sind. Das erfordert eine gewisse „Intelligenz“ der Programme und geht manchmal schief. Ich überlasse es dem Betrachter, solche Artefakte zu finden …

Die Streckenflüge über dem City-Tunnel ab Januar findet man unter

https://www.magdeburg.de/extern/baustellen/CityTunnel_2019.html

Für den Ersatzneubau Strombrückenzug bin ich seit 2015 mehrfach sporadisch geflogen. Seit März 2020 verlängert GeoFly seine Flüge über den City-Tunnel bis zum Baufeld des Ersatzneubaus Strombrückenzug.

Luftbildübersicht des Junifluges

Alle Punkt- und Streckenflüge über dem Baufeld des Ersatzneubaus Strombrückenzug findet man unter

https://www.magdeburg.de/extern/baustellen/enb-sbz/

Die Flüge von GeoFly aus 2013 und 2016 basieren auf Orthofotos. Meine Flüge bis Juni 2018 sind Punktflüge und ab März 2020 sieht man die Streckenflüge von GeoFly.

Da GeoFly durchgängig von Stadtfeld bis Brückfeld fotografiert, ist das Bildmaterial sehr umfangreich und muss vor der Verwendung ausgedünnt werden. Wird z.B. mit der UltraCam Eagle Mark 3 geflogen, entstehen ca. 18 Luftbilder mit einer Größe von 26460 x 17004 Pixeln, wohlgemerkt in einem Foto! Das entspricht 430 Megapixeln. Ab 512 Megapixeln kann Lightroom solche Fotos nicht mehr verwalten. D.h., das Kombinieren mehrerer Fotos geht in Lightroom nicht mehr, es sei denn, die Quellfotos werden vor der Bearbeitung beschnitten.